Vor der Schule

Ich sah zum Fenster raus. Seid ganzen, verdammten, 13 Stunden sass ich nun schon in diesem Auto. Und ich war total schlecht gelaunt. Doch das nicht unbegründet. Es hatte eigentlich schon damit angefangen, dass ich auf diese Schule gehen musste. In Deutschland! über 900 Km von meinem Zuhause in Italien entfernt. Dann kam dazu, dass ich irgendwann erfahren hatte dass Laura mitkommen würde. Als mein persönlicher Bodyguard. Als ob ich das brauchen würde! Und drittens kam dann noch dazu, dass es anscheinend zu unsicher war zu fliegen, weshalb wir den ganzen weiten Weg von Rom mit dem AUTO fahren mussten. Und hier sass ich nun in dem schwarzen Mercedes. Der Fahrer hatte die ganze Fahr über nichts gesagt und konzentrierte sich auf die Strasse. Neben mir, auf der anderen Seite der Bank sass Laura. Ich hätte nie gedacht, dass ich sie mal hassen könnte. Schliesslich war sie dabei gewesen als sie mich aus der Hölle rausgeholt hatten. Doch dann war es los gegangen. Kaum war ich in Rom hat sie mich nicht mehr aus den Augen gelassen. Man die hatte Nerven. Konnte mir Stundenlang zusehen wenn ich trainierte um meinen Kopf frei zu kriegen. Nicht mal bei der Psychotante hatte sie mich alleine gelassen. Entsprechend schlecht war meine Laune gewesen als ich erfahren hatte, dass sie mich sogar nach Deutschland verfolgen würde. Ich brauchte keinen Babysitter! Was ich brauchte war ein normales Leben und das konnte ich so nie haben. Meine Hände auf meinen Beinen hatten sich beim Gedanken daran zu Fäusten geballt. Die Luft hier drin war langsam wirklich dick geworden. Und irgendwoher wusste ich, dass es wohl bald Zoff geben würde. Wer wusste wie lange die Fahrt denn noch dauern würde?!

First Post
Für Marco

Ich denke oft zurück an meine Kindheit in Polen. Mein Papa wie er mich auf auf seinen Schultern hebt oder mich im Kreis dreht. Damals war ich genau 3 Jahre und ich erinnere mich daran sehr, sehr gut und sehr detailliert. Manchmal frage ich mich auch ob ich mir die schöne Zeit nur einbilde, doch es ist alles so klar und so deutlich, das es nur meine Vergangenheit sein kann und keine Andere. Heute ist alles so viel unglaublicher als damals. Wenn der eigene Vater zu deinem Chef wird ist die Beziehung zwischen einem, die man aufgebaut hat nicht das selbe. Nun sitze ich in dem einem Mercedes und das geschlagene 13 Stunden. Niemand würde verdacht schöpfen, das ich gerade am arbeiten bin. Ich mache den Job beim FBI nun schon Jahre und meine Aufgabe Marco zu beschützen ist meine erste richte Aufgabe. *Ich denke du bekommst den meisten Bezug zu ihm und du bist gut ausgebildet!* Sobald diese Worte gefallen waren, habe ich den Druck schon gespürt. Mir liegt eine Menge an der Aufgabe und das sie so schwer werden würde hatte ich nicht gehofft. Mit Männern die ihn mit Messern drohen komme ich besser klar als mit seinen Launen. Als dann die Nachricht kam, das er aufs Internat gehen sollte war klar das auch ich meine Sachen packen musste.
Er ballte seine Fäuste und ich versuchte mir einen Kommentar zu unterdrücken, denn die Bombe würde platzen und er würde wieder auf 200 sein. Stattdessen versuchte ich ihn zu beruhigen "Wir sind gleich da, es dauert nicht mehr lange Marco." Oh wie er mich doch hasste. Er macht alles so verdammt schwer, schwerer als es sein sollte.

Ich hatte irgendwann aufgehört aus dem Fenster zu sehen. Machte eh keinen Sinn. Die Landschaft zog an uns vorbei, alles unbekannt und uninteressant. Stattdessen fixierte ich die Nackenstütze des Fahrers vor mir und starrte darauf. Dann hörte ich plötzlich Lauras Stimme und zuckte zusammen. Es war krank, dass ich wegen so etwas erschrak! Doch es war so schön still gewesen... Und wenn etwas die Stille unterbricht dann ist es immer schlecht. Das hatte ich jedenfalls im letzten Jahr kapiert gehabt. Und ich kriegte es nicht mehr aus meinem Kopf heraus. Immer diese Stille. Dann ein Geräusch. Sei es das knacken des Schlosses, das Zufallen einer Tür oder ein Schuss. Manchmal auch nur das Knirschen der Sohlen auf dem Boden. Alles Symbole von Gefahr. Und deshalb war es ihr wohl auch möglich mich, nur in dem sie die Stille brach, zu erschrecken. Dabei hatte sie nicht mal besonders laut gesprochen. Dass sie das konnte wusste ich. Wir hatten uns schon angeschrien... Ja, ich hasste es einen Aufpasser zu haben. Ich konnte es einfach nicht akzeptieren. Das ging gegen meinen Dickschädel. Die Worte, die Laura wählte um die Stille zu durchbrechen, waren bloss eine Bemühung mich zu beschwichtigen. Wir sind gleich da, es dauert nicht mehr lange Marco... Marco... Marco, hallte es in meinem Kopf wieder. Die Art wie sie mit ihrem Akzent meinen, ursprünglich italienischen, Namen aussprach kam mir so bekannt vor. Ja, sie klang ähnlich wie sie. Wie die Männer da unten. Aber wahrscheinlich lag es daran, dass sie einfach auch unfähig war die Vokale so weich zu betonen wie wir Italiener das können. Ich gab keinen Kommentar ab, es reichte mir dass sie mich zusammenzucken gesehen hatte. Ich hasste es, ich hasste es wie schreckhaft ich geworden war. Die Psychotante hatte mit mir zwar trainiert, alles zu verbergen und in meinem Kopf ein zu schliessen. Es zu verdrängen. Und trotzdem, in Momenten wie diesen wo meine Nerven nicht gerade wirklich gut beisammen waren, half selbst das lange Training nichts.

Gut dann ging das schweigen halt weiter. So wie er aussah störte ihn wieder etwas an meiner Art. Ich versuchte mich wirklich zu ändern, damit er es mit mir aushielt, aber er machte es mir schwer. Wenn ihn schon mein Akzent zu stören schien. Wie sollte man etwas ändern, was einen zu dem machte was man noch war. Ich hatte nichts mehr, ich war nur noch fürs FBI zuständig und selbst ich würde gerne einmal ausgehen mit einem Jungen oder sonst wem, aber ich habe schon kapiert das wenn ich einmal so werden sollte wie mein Vater es wollte, das so etwas nicht gehen konnte. Einmal habe ich mitbekommen wie mein Vater zu meiner Mum gesagt hat, das sie sich einen Jungen gewünscht hätten. Natürlich habe ich sie drauf angesprochen und gefragt wieso sie mich dann nicht gleich weggegeben haben, darauf fing ich mir gleich drei. Eine von meiner Mutter, weil sie so traurig war das ich es gesagt habe. Die zweite fing ich mir von meinem Vater. *Sei nicht Respektlos gegenüber deiner Mum* kam von ihm und ich weinte. Darauf fing ich mir die Nächste mit den Worten *Hör auf zu weinen* Seit dem Tag weine ich nur wenn ich ganz alleine bin und das bin ich praktisch nie. Marco brachte mich oft dazu so zu handeln wie mein Vater und ihm eine zu schlagen und genau seine Worte zu verwenden. *Sein nicht Respektlos* Ich schaute auf meine Handfläche auf der sich eine Rote Linie abzeichnete. Die Messerattacke vor einer Woche hatte mir diese wunderschöne Erinnerung daran hinterlassen. Ich habe das Messer mit der Hand umklammert und es weggeschmissen, damit Marco in Sicherheit war. Er hat davon wenig mitbekommen. Die Gefahr zu sehen, bevor sie passiert ist schwer, doch ich habe es zum Glück wieder geschafft.

Ich sah inzwischen mal etwas von der Nackenstütze des Fahrers weg und zu Lazra die auf ihre Hand sah. Auch mir entging die rote Linie darauf nicht. Gestern war mal wieder irgendwas gewesen doch was wusste ich eigentlich nicht wirklich, da sie es mal wieder von mir verheimlichte. "Ist das von Gestern?", fragte ich sie. Ich hasste es dass sie Andauernd verletzt wurde. Immer musste sie den Kopf für mich hinhalten. Etwas was ziemlich komplex war, denn eigentlich hatte ich ja einen ziemlich grossen Beschützerinstinkt und es ging mir so was von gegen den Strich mich beschützen zu lassen. Und deshalb hatten wir oft Diskussionen. Manchmal artete es aus und sie rastete ais und verpasste mir mal eine.. ich fand das nicht schlimm aber manchmal erinnerte sie mich sehr an die Typen in Afrika. Doch ihr was gesagt hatte ich noch nicht. Ich fragte mich aber manchmal wirklich was in ihrem, eigentlich sehr hübschen, Kopf vorging... Doch an diese Informationen zu kommen war viel zu schwierig..

Dieses Mal fuhr ich zusammen, da er ich niemals damit gerechnet hatte ihn jetzt zu hören. Wie konnte ich nur so aus der Fassung gebracht werden? Schnell schloss ich meine Hand und schaut zu ihm : "Nein, das ist ne Woche her und war nicht schlimm." winkte ich ab. Das Gestern war auch nicht viel besser. Der Kerl der Marco etwas antun wollte hat mich in meiner Seite erwischt. Sicher würde ich morgen das ganze spüren. "Du sollst dir wirklich keine Sorgen um mich machen. Ich vertrage mehr als wie du denkst." meinte ich und schaute in seine Augen, jedoch hielt ich das nicht lange stand. Ich hatte ihn auch schon verletzt und jedes Mal bereute ich es spätestens eine halbe Stunde später. Selbst wenn er so wirkte als würde es ihn nichts ausmachen. Mein Handy klingelte und ich nahm ab. Es war mein Dad, was jedoch nicht wirklich jemand wusste, da ich ihn nicht einmal so nannte. "Ja alles gut Chef. Ich habe das unter Kontrolle, vertrau sie mir!" damit war das Gespräch beendet und ich steckte das Handy wieder ein. Mein Blick ging nach vorne, selbst wenn das meine Chance gewesen wäre ein Gespräch mit Marco aufzubauen. Es war besser das wir uns nicht zu sehr mochten, denn dann würde ich schwach werden. ich war lediglich für seine Sicherheit zuständig, nicht dafür da eine Freundin zu werden oder DIE Freundin. Er sollte einfach glücklich und sicher leben und es ging nicht das er alleine war, selbst die Identität würde rein gar nichts bringen!

Laura sagte dass die Narbe von letzter Woche war. Ganz toll. Das war auch nicht besser. Sie sagte ih solle mir keine Sorgen machen und fass sie mehr veetragen würde als ich dachte. Ich wollte gerade etwas erwidern denn mir gjngs nicht darum dass sies nicht aushalten würde sonder darum DASS so etwas überhazpt wegen mir pasierte! Doch ich konnte nichts sagen denn ich wurde unterbrochen von ihrem Handy. Ihr Chef. Anscheinend vertraute der ihr nicht richtig. Was für ein Arschloch. Icb ballte wiedereine Hände denn das machte mich wirklich wütend. Als sie abhangte wollte ich auch nichts mehr sagen dejn aus dem Fenster sah ich ein Gebäude dass dem auf dem Prospekt glich. Wir waren da! Endlich. Meine Laune besserte sich ein wenig auch wenn das Gebaude so.. anders war als bei uns in Italien. Ich sah dass wir anhielten und stief schnell aus dem Auto aus. Endlich wieder frische Luft!

TBC: Eingangshalle

"Dad, du kannst fahren" beugte ich mich noch mal ins Auto nachdem ich ausgestiegen war. Wegen ihm sind wir hier her gezogen, und ich brauchte das echt nicht. Was sollten die anderen von mir denken. Ich war kein Weichei der von seinem Dad zur Schule gebracht werden muss. Eindeutig ich brauche ein eigenes Auto, mit dem ich selbst hier her fahren würde. Morgen werde ich mir ein Fahrrad oder Skatboard besorgen, alles war mir egal solange ich nicht mit meinem Dad fahren muss. Mein Rucksack sattelte ich wieder auf meinem Rücken und klopfte aufs Dach. Er soll endlich fahren. Endlich, der Motor ging an und dann war er weg. Tiefatmend sah ich die Schule an und dann meine neuen Mitschüler. °Viel spaß Alec° sagte ich mir selbst und ging gerade los.

Verdammt ist das ein scheiß Anblick, ging es mir durch den Kopf, als ich die Autotür zuknallte, und mein blick sich zum Schulgebäude richtete. „Irini, soll ich dir mit irgendetwas helfen?“ hörte ich meinen Vater fragen, der aus dem Auto gestiegen war, natürlich auf griechisch, so wie er immer mit der Familie sprach, wenn wir uns nicht gerade in Gesellschaft jemand anderes aufhielten. Er öffnete den Kofferraum, und sah mich prüfend an. „Nein danke Dad, ich bin 16 Jahre ich werde es auch alleine schaffen“ Ich verdrehte genervt die Augen, und nahm mir die Tasche zur Hand. Fast hätte mich ihr Gewicht zu Boden gerissen, aber ich fing mich noch rechtzeitig, bevor mein Vater etwas davon mit bekam. Schlimm genug, das er mich immer noch behandelte wie eine 5 Jährige, ich konnte es wirklich nicht zulassen, das er mich jetzt auch noch in die Schule begleiten würde. Das würde nicht gerade den Eindruck von mir erwecken, den ich mir all die Jahre über erkämpft hatte. Irini Cordalis, dieses Mädchen liebt man nicht, man fürchtet es. Ich konnte wirklich nicht leugnen, das es mir gefiel, wie die gesamte Schülerschaft anfing über mich zu reden, wenn ich nur einen Raum betrat, egal wo und mit wem ich aufgekreuzt war, die blicke gingen immer erst in meine Richtung. Ich wusste nicht wie es hier sein würde, aber ich rechnete fest damit, das man mir auch hier den Respekt zollen würde, der mir zustand. „Das weiß ich doch!“ hörte ich die Stimme meines Vaters sagen, und dann fing er an mir einen Vortrag darüber zu halten, das ich seine brave Tochter war, und er sehr stolz auf mich wäre. Ich ignorierte den letzten Teil, und seinen vermeintlichen Anfall von Trauer, drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, und verabschiedete mich von ihm. „Ruf an, wenn du was brauchst“ rief er mir noch nach, ich hob kurz die Hand, winkte ihm hinterher als er weg fuhr, und machte mich dann auf den Weg zum Gebäude. Wirklich elegant kam ich mit der Tasche nicht voran, ich fluchte wütend auf, schmiss sie auf den Boden, und versuchte sie hinter mich her zu schleifen, als ich plötzlich mit dem Rücken an jemanden gewandt in ihn hinein lief. Erschrocken wirbelte ich herum, und sah dem Jungen mit großen Augen an. Was fiel ihm ein mir einfach im Weg zu stehen?

Heute Nachmittag würde ich ihn wiedersehen, wenn er mir meine Sachen brachte. Noch nie hatte ich auf einem Internat gewohnt und hatte es auch nicht vor gehabt. Nur weil er jetzt wieder mit Mum umziehen muss udn sie nicht wollen das ich ständig die Schule wechsel bin ich jetzt hier. Super danke Paps. Heute sollte ich mich nur auf die Schule konzentrieren und nachher einziehen. Kopfschüttelnt schaute ich mich weiter um, als mich plötzlich einer von hinten anrempelt. Na super war soll das den jetzt? Mit genervten blick drehte ich mich um und sah ein Mädchen vor mir stehen. Sie war gerade mit ihrem Koffer geschäfftigt. °Weiber° dachte ich und rollte mit den Augen. Normal würde ich jetzt ausflippen und sie anmachen ob sie nicht aufpassen kann, aber nun hatte ich mir vorgenommen freundlicher zu sein. "Kann ich der Dame helfen" grinste ich süffisant. Sie war süß und verdammt gut gebaut, warscheinlich wusste sie es auch, aber na und. Auf meiner alten Schule hatte ich eine Freundin und wir waren auch nicht erfreut das ich wechsel, aber wir haben uns frei gegeben. Das war jetzt aber auch schon wieder 5 Wochen her. Bevor ich hier her musste meinte mein Dad mich bestechen zu müssen und mit mir in die Karibik zufahren. Durch die Sonne der ich da ausgesetzt war, war meine Haut gut gebräunt. Mein schwarzes Shirt wurde am Arm gespannt, da ich mir gerade durch die Haare fuhr.

Was starrte der Kerl mich denn jetzt so komisch an? Ich strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, und stemmte eine Hand in meine Hüfte, bevor ich ihn mit einem abschätzenden Blick von oben bis unten betrachtete. Irgendwie sah man ihm an, das er mir lieber ins Gesicht springen wollte als, das er wirklich vor hatte mir zu helfen. Er machte aber auch nicht den Eindruck als wäre er der vollste Versager, von daher ignorierte ich dieses eingebildete Grinsen welcher er im Gesicht stehen hatte freundlicher weise, und strich mir den Rock glatt. „Einer von der ganz adretten Sorte was?“ Mit seinem vornehmen dahin Gerede würde er bei mir keinen Eindruck schinden. Ich bemerkte, das er ebenfalls eine Tasche mit sich trug, vermutlich würde ich ihn länger ertragen müssen, als es mir lieb war, wenn er auch vor hatte hier einzuziehen. „Und, was hast du verbrochen, das deine Eltern dich nicht mehr haben wollen?“ fragte ich ihn daher, um mir Gewissheit zu verschaffen. „Du kannst mich übrings Irini nennen“ Bot ich ihm an, streckte dann meine Hand aus, und entfernte eine Fluse von seinem Shirt.

Boar was war das denn jetzt? Der Blick von ihr war von oberherab. Wo war ich denn hier gelandet. Meine Wut aus meinem Vater wurde immer schlimmer. Wieso musste ich denn hier her. Mein Blick wanderte über ihre haltung und ich musste grinsen. Warscheinlich die Schultussi, dass hat mir jetzt noch gefehlt. "Einer von uns beiden muss ja freundlich sein" lächelte ich immer noch freundlich. Wenn alle hier so sind, wird das ein Spaß. Die Kopfhörer die um meinem Hals hingen spielten immer noch musik und ich lauschte dem kurz. Es war eins meiner lieblings lieder, aber jetzt hier die Hörer aufsetzten das konnte ich nicht bringen. "Mein Vater hat ein neuen Job und er will das ich nicht immer wieder wechseln muss. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu... ach egal" hörte ich plötzlich auf. Nein ich war kein Typ dafür jetzt mein leben vor einer Fremden auszubreiten. Ich selbst wusste ja nicht mal was ich getan hab. "Und du?" fragte ich sie jetzt. Eigentlich denke ich nicht das sie mir wirklich eine Antwort geben würde, aber versuchen kann man es. "Alec" sagte ich sah zu wie sie den Fussel entfernte. "Danke" sagte ich verwirrt. Der erste Eindruck schien mich doch mal zutäuschen.

Bitte? Ich zog fragend die Augenbrauen hoch. Zur Abwechslung war ich wirklich mal freundlich, und dann kam so ein Spruch. Aber er war schlagfertig, das musste man ihm lassen. Irgendwas in mir hielt mich bei ihm auch, wenn ich wusste, das ich ihn in damaliger Zeit schon längst hätte abgewunken, und stehen lassen. „Wir werden in Zukunft noch genug Nettigkeiten austauschen können“ Ich zwinkerte ihm kurz zu, und drehte mir eine Haarsträhne um den Finger. Leicht biss ich mir auf die Lippen, als ich zu ihm auf sah. „Na hoffentlich bleibst du uns hier ein bisschen erhalten, es könnte langweilig werden ohne dich“ Seufzte ich auf. Er hatte seinen Satz abgebrochen, doch ich harkte nicht weiter nach schließlich war es seine Entscheidung was er mir anvertrauen wollte, und was nicht. Vermutlich würden wir nicht mehr die Besten Freunde werden, aber ich war auch nicht ganz abgeneigt ihm irgendwann mal wieder zu begegnen. Der kühle Wind wehte durch meine Haare, und ich atmete tief durch. Dabei machte sich wieder bemerkbar, wie eng die Bluse die ich trug wirklich geschnitten war. Den ersten Knopf hatte ich zwar schon geöffnet gehabt, jedoch hatte ich nicht vor noch einen weiteren auf zu knöpfen. Besonders nicht, wo ER hier noch stand, und mir lüstern in den Ausschnitt gucken konnte. „Mein Vater meinte es wäre Zeit für ein wenig mehr benehmen“ Antwortete ich ihm wahrheitsgemäß. Ich hatte keine Ahnung was er sich davon erhoffte, schließlich wurde man hier sicher nicht darauf gezüchtigt. Er hieß also Alec. Als er sich bedankte legte ich den Kopf etwas schief, betrachtete ihn, und lächelte dann leicht. "NIchts zu danken charming" Ich griff in meine Tasche, präsentierte ihm eine Packung Kaugummi. Ich schob mir eins zwischen die Zähne, und warf ihm dann die Pckung zu. Auf meiner alten Schule war Kaugummi kauen auf dem gesamten Gelände verboten gewesen, ich hoffte hier auf keine verschärften Schulregeln.

Ein Schmunzeln zog sich über meine Lippen. Wie immer konnte ich mir selbst mein Mund nicht verbieten. Den ersten Eindruck gab es nur einmal und ich weiß nicht ob es jetzt gut oder schlecht lief. "dann gibt es ja endlich was, worauf ich mich freuen kann" grinste ich sie an. Wie das werden wird wusste ich nicht, aber es ist doch schon mal von vorteil jemanden zu kennen. Meiner Mum werde ich heute abend erzählen das ich ein hilfloses Mädchen den Koffer getragen hatte. Sie war immer so auf mein Anstand besorgt, dass sie verdammt Stolz sein wird. Nie würde sie raus bekommen das das Mädchen mir gegenüber kein bisschen hilflos war. "ist das echt so öde hier" sah ich sie kurz fragend an und musterte dann die Schule vor meiner Nase. Na das kann ja was werden. Warscheinlich besaßen sie hier noch Uniform und man muss aufstehen wenn der Lehrer kommt. Das schlimmste wird wohl die Uniform werden, aber dann bin ich weg. Mit Uniform - Ohne mich!
"Kannst du etwa nciht danke und bitte sagen, oder was will dein Dad??" fragte ich sie grinsend. Ich konnte mir nicht vorstellen wie sie einen benehmen bei bringen wollten, aber das war warscheinlich auch der Grund wieso ich jetzt hier her gehen soll. Na super, so macht schule spaß. "Versprich mir bitte das wir hier kein Knicke Kurs machen oder sowas... und wenn doch das wir den laden aufmischen?" bettelte ich sie an. Sie war meine letzte Rettung, wenn nicht würde ich hier entweder versauern, oder sterben vor Langerweile. "Charming?" fragte ich verwirrt. "Klingt wie Prinz auf dem Gauel" grinse ich. Mit einem Nicken nahm ich mir ein Kaugummi und kaute ihm.

//sry das es so lange gedauert hat

Die Freude an mir würde ihm schon noch vergehen. Aber er hatte schließlich noch genug Zeit herauszufinden, mit wem er es hier zu tun hatte. Andererseits, war er der erste der mir hier nun begegnet war, und ich konnte nun wirklich von mir behaupten, das ich nicht die verbitterte Einzelgängerin war, die es perfekt verstand, alle gegen sich aufzubringen, und dann irgendwann zu vereinsamen. Dann würde ich vermutlich auch behaupten ich wäre eine Einzelgängerin, wenn niemand mehr zu mir stand.  Ich musste zugeben, das mir meine Freunde fehlten, oder zumindest die die vorgaben es zu sein. Eigentlich fürchtete ich mich immer noch vor einen Neuanfang, hab ich doch bis jetzt immer nur schlechte Erfahrungen damit gemacht. Mr. Handsome hier machte aber auch nicht wirklich den Eindruck, als könnte er es kaum erwarten hier einzuziehen. Bei seinen Worten legte ich mir eine Hand auf die Wange, und machte auf verlegen, vielleicht war ich es auch wirklich, aber so oft kam es nicht vor, das ich wirklich davon ausgehen konnte, das er es geschafft hatte mich wie ein kleines Mädchen beschämt drein blicken zu lassen. Ich fasste mich aber relativ schnell wieder, und musste ebenfalls grinsen. „Wird sich zeigen“ Ich stöhnte innerlich genervt auf. Der Wind wehte mir die Haare ununterbrochen ins Gesicht, zum Glück trug ich wie gewohnt ein Haarband ums Handgelenk, und zögerte auch nicht mir die Haare nun zu einem Zopf zu binden. „Ich kann es dir schlecht sagen, ist schließlich auch mein erster Tag hier.“ Bevor mein Vater mir mitgeteilt hatte, das er mich auf ein elite Internat stecken wollte, hatte ich noch nie etwas vom Liberty gehört. Und ich wäre auch nicht undankbar dafür gewesen, wenn es so geblieben wäre. Ich wusste selbst nicht so genau, was mein Vater glaubte, was er mit meinem Aufenthalt hier zu erreichen wünschte. Vermutlich, das sie hier eine Puppe aus mir machen würden, die brav, das tut was man ihr sagt, und keinen eigenen Willen mehr besaß. „Er ist sehr eigensinnig, und legt wert auf die Traditionen unseres Landes“ Erklärte ich ihm, und seufzte. Wenn mein Vater wüsste, wie oft ich schon gegen diese Richtlinien verstoßen hatte, er würde mich wohl entehren. Ich sah ihn erstaunt an. Er schien doch nicht der langweilige Typ zu sein für den ich ihn zu Anfang gehalten habe, vielleicht sollte ich mich doch um eine Freundschaft mit ihm bemühen. „Dazu wird kein Knigge Kurs nötig sein“ Versicherte ich ihm. Oder es war mehr ein Angebot, sich gegen die versnobte Gesellschaft da drinnen  zu verschwören.  „Männer haben heut zu Tage einfach kein Stil mehr“ Seufzte ich enttäuscht, zwinkerte ihm dann aber erneut zu. Ehrlich gesagt war ich nie eines dieser Mädchen, die sich ihren Prinzen wie aus dem Märchen vorstellten.

//Kein Ding

Neuer Ort, neues Glück. In meinem alten Heimatort kannte man mich nicht gerade als den, der sich hinsetzte und lernte oder gar sang. Ich hatte die Chance mich neu zu erfinden. Okay, ich würde mich nicht ganz neu erfinden, aber versuchen anders auf die Leute hier zu zu gehen, wobei ich es schon mochte, wenn die Leute wussten, dass sie es hier nicht mit einem Weichei zu tun hatten. Naja, mein Äußeres hatte sich ja sowieso schon verändert. Die Tattoos, die mich seit knapp einem halben Jahr zierten gehörten auch eindeutig dazu. Ich fuhr das letzte Stück bis zur Schule langsamer. Ich wollte mich nicht gleich persönlich bei der Polizei am ersten Tag vorstellen müssen, obwohl ich in der Stadt doch recht schief angesehen wurde, vor allem als ich durch die Altstadt fuhr. Mein Motorrad war aber auch giftgrün um zu provozieren und aufzufallen, also hatte es sich ja doch gelohnt. Als ich dann vor der Schule ankam, stellte ich mein Baby ein gutes Stück weit weg, ließ den Motor noch ein letztes Mal aufschnurren und schulterte dann meinen Rucksack und meine Reisetasche. Und auf ein Neues... dachte ich ein klein wenig ironisch, denn das war nicht mein erster Versuch alles besser zu machen. Vor der Fassade des Gebäudes blieb ich kurz stehen und sah mich um. Es war eigentlich recht still, also gleich weiter, keine Zeit verlieren. Im Vorbeigehen nahm ich noch das Gespräch von zwei, anscheinend auch neuen, Schülern war. Während ich also an ihnen vorbei schlenderte, musterte ich das Mädchen noch mit einem frechen Grinsen von oben bis unten. Na das kann hier ja nett werden, wenn alle so aussehen. Ging es mir durch den Kopf.

Hinter mir vernahm ich plötzlich ein lautes Scheppern und musste zu meinem großen Bedauern feststellen, dass ein Mädel volle Kanne mein Baby umgerannt hatte. Als ich dann ihr Lachen vernahm, konnte ich der Person aber schon nicht mehr böse sein. Sie war definitiv auf Droge. Ich stellte meine Reisetasche und meinen Rucksack einfach auf die paar Stufen vor dem Gebäude und schlenderte ohne große Eile zu ihr. "Na, wen haben wir denn da?" fragte ich belustigt, als ich das bekiffte Gesicht des Mädchens sah. Es war schon lange her, seit ich mir das letzte Mal einen Joint gegönnt hatte. Ich stellte meine giftgrüne Maschine wieder auf, allerdings ein Stück weiter vorn, dass sie beim Aufstehen nicht das selbe noch einmal tun könnte und ging dann zu ihr. Kopfschüttelnd nahm ich ihr den Joint ab, klemmte ihn mir zwischen die Lippen und zog sie dann wieder auf die Beine. "Alles okay bei dir?" fragte ich durch halb verschlossene Lippen und nahm dann einen tiefen Zug, ehe ich ihr den Joint wieder hin hielt. "Solltest vielleicht nicht so bekifft hier herumlaufen, sonst passiert dir noch was." sagte ich ihr noch und blieb dann unschlüssig stehen. Sollte ich sie nun so allein zurück lassen? Mal abwarten, falls sie aufs Liberty ging wäre es ja kein Problem sie zu begleiten, ehe sie noch einen wirklichen Sachschaden verursachte, denn mein Motorrad hatte zum Glück nur ein paar kleine Kratzer davon getragen.

Ja, sie wollte auch zur Liberty. Ich musterte sie eine Weile lang. Sie steckte den Joint hinter ihr Ohr. War wohl erst einmal genug für sie. "Aiden." stellte ich mich dann ebenso knapp vor wie das Mädchen -halt, nun kannte ich ja ihren Namen!-, wie Ivy es getan hatte. Als ich ihr erneutes Kichern bemerkte, sah ich mich um, da ich zuerst vermutete, dass ich gemeint war, doch anscheinend belustigte sie einfach nur die Fassade des Gebäudes. War auch wirklich nicht das schönste Internat, aber egal. "Na sie werden sich auf jeden Fall nicht freuen, wenn du schon bekifft ankommst." grinste ich dann auf ihre letzte Frage hin und ignorierte einfach ihr Kommentar mit Superman. "Und wenn sie was dagegen haben, dann sei's drum. Jeder wie er will, aber das nächste Mal sag mir Bescheid, damit es hier nicht zu langweilig wird." Wollte ich wieder mit dem Kiffen anfangen? Eigentlich ja nicht, aber wenn sich schon solch eine Gelegenheit bot, wieso nicht?

"Danke, für den Moment brauche ich nichts. Ich stelle mich lieber vor ohne bekifft zu sein." sagte ich ziemlich direkt, als sie mir den Joint anbot. Gut, nun kannte ich also schon eine Person von hier. Eine neue, kleine Kifferin. Sehr interessant. Bei diesem Gedanken fiel mir erst wirklich auf, wie klein sie eigentlich war, oder war ich einfach nur zu groß? Nein, sie war wirklich recht klein für ihr Alter. Wie alt sie wohl war? Ich tippte auf 16 bis 17, also wäre sie dann mindestens eine Klasse unter mir, wenn ich recht hatte. Als sie dann stolpernd ihren Weg die Stufen hoch antrat, ging ich erst einmal wieder ein paar Schritte weg, um meine eigenen Taschen zu holen. Gerade als ich mich wieder umdrehte, machte sie sich schon wieder beinahe lang. Ein kleiner, bekiffter Tollpatsch. vervollständigte sich mein Bild von ihr in meinem Kopf. Ich tat ein paar schnellere Schritte, um wieder auf zu holen, doch ehe ich ihr dann aufhelfen konnte, war sie schon wieder auf den Beinen. Mit einem seufzten griff ich schließlich nach ihrer Tasche, es sollte ja nicht noch irgendetwas von ihr zu Bruch gehen. "Na komm, ich nehm das." sagte ich noch charmant lächelnd und ging dann neben ihr her die Stufen weiter hoch, stets darauf bedacht sie aufzufangen, falls sie auf die Idee kam die paar Stufen rückwärts herunter zu segeln. Musste ja nicht sein, dass ihr erster Tag am Liberty gleich mit einem Unfall begann.

Lächelnd schulterte ich auch ihren Rucksack und wir kamen, entgegen meines Erwartens, heil oben an den Stufen an. Innerlich applaudierte ich der kleinen Kifferin, äußerlich sah man mir kaum eine Reaktion an. "Ich soll hier nun in die 13." beantwortete ich ihr dann ihre Frage und beobachtete, wie sie versuchte sie groß zu machen. Was soll das denn werden?" fragte ich und machte mich wieder dafür bereit sie aufzufangen. "Weißt du wo wir hin müssen?" fragte ich sie dann und sah mich um. Ich war mir zwar ziemlich sicher, dass sie keine Ahnung hatte oder es vielleicht beim kiffen vergessen hatte. Fragen kostete letzten Endes ja doch nichts. Langsam ging ich nun ein paar Schritte vor, drehte mich zu ihr und signalisierte ihr durch eine Kopfbewegung, dass sie mir folgen sollte. Allein wollte ich sie ja doch nicht lassen. "Komm, wir suchen mal zuerst dein Zimmer." forderte ich sie dann auf und ging dann weiter. Sie würde sicherlich gleich aufholen.